SY Egg's Bee

Einleitung

4. Januar 2010

Foto von Egg's Bee Egg's Bee ist ein Spitzgatter, geklinkert in Eiche auf Eiche-Spanten. Ihr Tiefgang liegt bei etwas über 1 m, so dass sie sich auch ganz prima fürs Watt eignet – obwohl sie sich mit ihrem traditionellen Unterwasserschiff beim Trockenfallen natürlich arg auf die Seite legt.

Mit ihrem langen Kiel liegt sie jederzeit zuverlässig bei, außerdem sorgt er für ihr gemächliches Manöververhalten und macht sie damit voll einhandtauglich.

Unter Deck geht es ziemlich eng zu: Zwei Längskojen, ein schmaler (Klapp-)Tisch, ein Schrank, eine Mini-Pantry mit Spirituskocher sowie eine kurze Vorpiek, das wars auch schon. Die Kajüte hat reichliche Sitzhöhe – insofern ist fast alles, natürlich bis auf den fehlenden Schwertkasten, wie auf einem Jollenkreuzer. Mit denen wird sie übrigens wegen ihres tonnenförmigen Kajütdachs gelegentlich verwechselt.

Aber wie bin ich überhaupt zu dieser Lady gekommen? Als ich mich im Sommer 2002 nach einem Boot umsah, hatte ich (wg. Watt) eigentlich einen Jolli im Sinn. Doch wie das Schicksal so spielt, stolperte ich im "Bootshandel" über ein kleines Bild und den zugehörigen Text "Dän. Werftbau 23'…". An einem Besichtigungswochenende sah ich dann erst ein paar 30er Jollis aus Stahl und als letztes eben diesen "dän. Werftbau 23'". Es war in der Nord-Ost-Marina in Bad Schwartau an der Trave und Liebe auf den ersten Blick (bin eben ein hoffnungsloser Romantiker). Anfang September 2002 kam ich so zu Yacht und Liegeplatz nahe der Ostsee. Vorm Winterlager machte ich noch einen Herbsttörn in die Wismarbucht, um Egg's Bee im folgenden Jahr nach Ostfriesland zu überführen.

Technische Daten

Länge über alles: 7,50 m
Breite: 2,38 m
Tiefgang: 1,05 m
Verdrängung: ca. 2,5 t
Segelfläche am Wind: ca. 25 m²
Maschine: Nanni-Einbaudiesel 10 PS (7,4 kW)

Heimathafen: Accumersiel
Funkrufzeichen: gute Frage – die Zulassungsurkunde liegt an Bord, da muss ich wohl demnächst mal nachgucken
MMSI: n/a (DSC gibts bei mir (noch) nicht)

Historisches

Baujahr: 1923
Werft: N. Petersen, Nyborg, DK

Frühere Namen: Sagittarius, Windjammer, Susi. Die Liste ist unvollständig, und ihr Name bei Stapellauf ist mir leider nicht bekannt.

Ursprünglich in Föhre auf Eiche als Gaffelkutter gebaut; Aufbauten waren ebenfalls aus Eiche. Die Umstellung auf das hochgetakelte Sloop-Rigg erfolgte irgendwann zwischen 1935 und 1966. 1966 bekam das Schiff außerdem seine heutige Mahagoni-Kajüte. Die vorerst letzte Neubeplankung (in Eiche) erhielt es ca. 1982.

Das Boot war nach dem zweiten Weltkrieg auf den Binnenrevieren der DDR zuhause und trug dort die Segelnummer DDR-1006.